THEMA: Frage

Kontaktplättchen:
Man könnte einfache kleine Kupfernieten nehmen, oder?
Die Federn habe ich aus Messing 0,3mm halbhart geschnitten, m.E. federn die genug.
Nur die Gegenkontaktteile weiß ich nicht, wie machen.

Die Gebisschrauben? Vielleicht bei Frantos fragen.

Andreas

Hallo Immanuel,

Ich weiß, bei vielen klappt das mit der Einstellung nach der Nuss-Methode gut, bei mir hat's leider nie funktioniert, da es, warum auch immer, bei mir nur eine extrem enge Toleranz gibt (<0,1 mm), ansonsten hab ich bei einer bestimmten Drehzahl ein extremes Loch, in dem der Motor kein Gas annimmt. Die Nuss-Methone war jedenfalls bei mir zu ungenau. Außerdem kann man mit dem Einstellwerkzeug auch sehr gut feststellen, ob eine Seite stärker abgenutzt ist, als die andere. Das könnte dann schon dazu führen, dass ein Block eher das Benzin bekommt, als ein anderer. Ob das nun fühlbare Auswirkungen hat, hängt wohl auch wieder von jedem Motor speziell ab. Und zu didaktischen Zwecken dient es auch, zumindest mir!

Bitte schick mir doch die STL-Datei für die Nocken (vespa[ät]vespiciveri.at), dann druck ich mir die mal nach. nur mit den Kontaktplättchen müsste ich mir dann was einfallen lassen. Woraus hast du die hergestellt?

Grüße,
Markus

Hallo Markus,

tolles Ding, Respekt
Der mit den Gleitstücken und dem Artikel zum einstellen war ich: Gebiss einstellen
Die Gleitstücke habe ich mit Nylon (Taulman) gedruckt. Ist zwar ein bisschen tricky wegen der hohen Temperatur und dem stringing geht aber, wenn man
gleich mehrer Teile gleichzeitig druckt.


Funktionieren tuen die Dinger er auf jeden Fall, ich habe die seit ziemlich genau 30.000 km in meinem SM drin. Längere Fahrten mit >170 km/h
auf der AB sind bei mir eher die Regel als die Ausnahme. Eine Abnutzung ist so gut wie nicht zu messen.
Den Schmierfilz in dem Ölvorrat-Kämmerchen habe ich rausgeschmissen. Ich fette die Nockenwelle im Verteiler alle 5000 km mit wenig HT-Fett.

Ich kann dir gerne die STL-Datei zusenden.

Gruß
Immanuel

PS: Das Einstellwerkzeug ist ein bisschen Overengineered. Wichtig ist nur, dass beide Kontakte auf und auch wieder zumachen.
Ob das 100% gleichmäßig ist, ist eigentlich nebensächlich.
Ich habe hier einen Teststand mit einem alten Verteiler und E-Motörchen. Das Gebiss wird mit 3V versorgt und an's Oszilloskop angeschlossen.
Anschließend habe ich die Kontakte bewusst sehr "asymmetrisch" eingestellt.
Beim Betrieb im SM habe ich davon aber nix gemerkt.

Eigentlich kein Wunder. Die D-Jetronic ist keine Direkteinspritzung. Pro Bank "trifft" ja nur eine Düse genau den Ansaugtakt.
Die anderen lagern den Sprit im Saugrohr nur vor.

Das Gebiss hab ich ebenfalls fertig konstruiert. Habe gegenüber dem original kleine Anpassungen vorgenommen, damit die Elemente etwas stabiler sind (u.a. kleine Wulste zur Verstärkung), auf die Passform oder Funktion haben die aber keine Auswirkung. Beim Material hab ich einiges ausprobiert und hab auch hier die besten Ergebnisse mit ABS erzielt. Habe mir ein Filament mit minimaler thermischer Ausdehnung.
Ich habe auch Nylon/Carbon ausprobiert, bietet eine sehr hohe Festigkeit in der x/y-Ebene, ist extrem leicht und verbiegt sich kaum. Allerdings ist es auch recht spröde, dünne Teile brechen demnach leichter ab. Ob es also alltagstauglich wäre, kann ich noch nicht sagen.
Temperaturbeständigkeit bei ABS ist bis 110° gegeben. Normalerweise sollte das ja für den Zündverteiler genügen, selbst wenn es dort unten ziemlich heiß drin wird. Leider hab ich keine Kontakte und Nocken mehr in ausreichend gutem Zustand, um es selbst zu testen, daher müsste mir entweder jemand neue Nocken und Kontakte zuschicken oder ich verschicke die Teile und jemand baut es zusammen und testet es.
Die Teile passen ansonsten gut zusammen, Nachbearbeitung sollte bei ABS eigentlich nicht nötig sein. Hängt natürlich von der Druckqualität des jeweiligen Druckers ab. Entgraten ist natürlich nötig und Glätten mit Aceton wäre sicher von Vorteil.

Gruß,
Markus

Aktuelle Bilder:

Hi zusammen,

So, die Teile sind jetzt fertig und ich kann sie im Laufe der Woche verschicken. Ich hätte insgesamt mal vier Stück zu vergeben, schickt mir bitte eine E-Mail an vespa[at]vespiciveri.at mit eurer Adresse. Die von Andree hab ich schon, bleiben also noch 3 über erst mal.
Wenn die bei Euch dann erfolgreich getestet wurden, kann ich noch weitere drucken. Für den Versand der Demo-Stücke nach D hätte ich gerne 15€ (das kleinste Päckchen kostet mit der Post leider mittlerweile 14€, Versandzeit 2-3 Tage... ), ich antworte euch dann, nachdem ich's abgeschickt hab mit der Sendungsnummer und meiner IBAN.
Ich verschicke die Teile mit orangem Gehäuse (ist für die Durchleuchtung von unten am besten) und teilweise verschieden Farben für die anderen Teile (weil ich da ausprobiert hab, welches Filament gut geeignet ist und ich sie nicht wegwerfen möchte), also nicht wundern, wenn es etwas bunt ankommt. Qualität ist aber für alle Teile gleich.
Gedruckt ist alles mit ABS. Hab PLA und PETG probiert, die Ergebnisse sind aber nicht zufriedenstellend gewesen. Das ABS ist ziemlich robust, es solte also nichts abbrechen, aber die Drucke haben eh keine fragilen Elemente. Die vorgenommenen Änderungen zur ersten Version weiter unten sind:

- Deckel mit anderen Markierungen, Durchmesser leicht angepasst
- Nockenwelle und Griff haben jetzt eine Nut und eine Nase, damit der Griff in der Nockenwelle bei aufgestecktem Gebiss nicht durchdreht. Außerdem hab ich den Schaft oben verlängert, damit man die Welle auch von oben drehen kann.
- Das Schraubenloch für die Halteplatte hab ich nach unten verlängert, damit für die Schraube mehr Material bleibt. Im Loch ist ein Gewinde gedruckt, M3,5 x 0,6.
- Die Gradzeiger auf der Nockenwelle sind jetzt alle erhaben, da sonst der Überhang nicht sauber gedruckt wurde.

Das Gewinde für die Halteplatte ist natürlich nicht ganz so genau, sollte die Schraube bei euch durchdrehen, dann kontert sie einfach mit einer Mutter. Natürlich könnt ihr auch eine Blechschraube hineindrehen. Bitte nur vorsichtig und nicht mit zu großem Durchmesser (max 3,8 mm), da sich sonst die Schichten evtl. auseinandergedrückt werden könnten.
Alle Teile passen eigentlich out-of-the-box, beim Aufstecken der Nockenwelle auf den Drehgriff halt nur genau schauen, wo die Nut ist, sonst gehts nicht zusammen...

Tipp für die Verwendung: Den Deckel nach dem Aufstecken so drehen, dass die lange Markierung über dem hinteren Spalt in der Mitte des Gebisses liegt. Dann sollten die Kontakte beim Drehen der Welle den größten Öffnungswinkel haben, wenn die höchste Markierung auf der Nockenwelle genau im 90° Winkel zur Markierung auf dem Deckel zeigt. Damit sich der Deckel beim Einstellen nicht verdreht, einfach mit Tesafilm o.ä. fixieren. Vielleicht fällt mir für später noch irgendeine intelligente Arretierung ein. Wer die Teile gerne mit einer glatteren Oberfläche hat, kann die einfach mit Aceton (100%iges) abreiben, das löst die Oberfläche leicht an und glättet die Rillen etwas.
Gruß,
Markus
Hier noch ein paar aktuelle Fotos:

Für alle Ungeduldigen (zuerst hat es ja hier gar keinen interessiert, dann auf einmal diese Ungeduld... hier noch die Bilder vom ersten Gebiss-Prototypen. Noch nicht perfekt, einige Maße müssen noch angepasst werden, aber zumindest funktioniert es grundsätzlich schon mal.

Ulli_39 schrieb: Hallo Markus,
wenn du schon Informationen anbietest sollten sie auch zeitnah ankommen!!
Ulli

Hallo Ulli,
Das versteh ich jetzt nicht ganz, was meinst du damit?
Wenn du die Dateien meinst, dann musst du dich noch etwas gedulden, ich bin wie bereits schon geschrieben, noch dabei, die CAD-Dateien und vor allem die Druckvorbereitung zu optimieren, sonst werdet ihr damit keine Freude haben. Es soll ja auch funktionieren.

Also bitte noch ein paar Tage Geduld.
Markus

Hallo Markus,
wenn du schon Informationen anbietest sollten sie auch zeitnah ankommen!!
Ulli

Andy schrieb: Allgemein zur gebissthematik:
- ich habe die Außenfeder schon mal aus eienr Schebenwischerfeder anchgebaut
- die Kontaktfedern habe ich aus HArtmessing nachgebaut
- Hier hat einer die Nocken schon nachgebaut
- Und wie haben hier wen mit 3D Druck für die gebissgehäuse
- Die Gelenkwelle aus Alu kann man drehen

Also fehlen nur die Kontaktpunkte und der Stecker für eine NAchbau?

Andreas

Die Gebisshälften wären eh mein nächstes Projekt, hab schon eines zerlegt hier... da ist die Herausforderung nur die Temperaturfestigkeit von ABS. Hat mal jemand gemessen, wie heiß es da unten drin wird? Es gibt aber eh auch Hochtemperatur-Kunstoffe, die man drucken kann. Vielleicht wäre sogar ein Carbon-Verbund interessant. Dafür braucht es allerdings einen anderen Drucker, der aber auch in der PReisklasse um 800 Euro liegt, also nicht unerschwinglich ist.
Eventuell kann man auch die Buchsen drucken, das muss ich mir noch anschauen, da sind die Kontakte ja eingegossen. Aber eventuell muss man die ja nicht so geknickt ausführen, sondern gerade. Dann geht das auf jeden Fall.

Allgemein zur Gebissthematik:
- ich habe die Außenfeder schon mal aus eienr Schebenwischerfeder nachgebaut
- die Kontaktfedern habe ich aus Hartmessing nachgebaut
- Hier hat einer die Nocken schon nachgebaut
- Und wie haben hier wen mit 3D Druck für die Gebissgehäuse
- Die Gelenkwelle aus Alu kann man drehen

Also fehlen nur die Kontaktpunkte und der Stecker für eine Nachbau?

Andreas

Außerdem verkanten sie immer etwas und der Abstand passt für die Haltestege des Gebisses (die um den 12kant der Welle greifen) auch nicht genau.

Das ist auch meine Erfahrung. Auch ich bin gebissgeplagt, da hat erst ein NOS nachhaltig Abhilfe schaffen können.
Drum melde ich mich gern auch zum Testen, wenn Du da noch Bedarf hast.
Ein großes Danke jedenfalls für Deine Initiative!

LG Andreas

klaus schwaller schrieb: da hat doch vor einiger zeit jemand im forum beschrieben wie einfach es ist das gebiß mit hilfe einer nuß einzustellen.schaut doch mal in der suchfunktion.geht ganz ohne 3 d druck.das ding macht doch nur auf und zu . ich habe 3 gebisse für ca. 350 000 km . alle funktionieren noch . also kann der verschleiß doch nicht so groß sein.

Ja, das kenn ich, damit habe ich auch fleißig herumprobiert, funktioniert leider nicht wirklich, zumindest bei mir. Die Nüsse sind nicht genau gleich groß (da kommt es schon auf 0,1 mm an) und haben meistens auch Rillen oder Gravuren. Außerdem verkanten sie immer etwas und der Abstand passt für die Haltestege des Gebisses (die um den 12kant der Welle greifen) auch nicht genau. Ich habs damit jedenfalls nicht hinbekommen. Wenn das bei jemandem funktioniert, dann umso besser!

da hat doch vor einiger zeit jemand im forum beschrieben wie einfach es ist das gebiß mit hilfe einer nuß einzustellen.schaut doch mal in der suchfunktion.geht ganz ohne 3 d druck.das ding macht doch nur auf und zu . ich habe 3 gebisse für ca. 350 000 km . alle funktionieren noch . also kann der verschleiß doch nicht so groß sein.

Andy schrieb: Das Gebiss ist nicht fest im Verteiler, sondern, wie der Name schon sagt, beißt sich um die Verteilerwelle und ist dort arretiert. Lediglich der untere Nocken sorgt in der Trichterschiene für Halt, damit es sich nicht mitdreht.

Oddr?

Andreas

Korrrrekt, hab aber auch nichts anderes sagen wollen, sondern nur, dass meine Gebisse z.B. etwas Seitenspiel im Halter haben, und das führt bei mir zumindest bei bestimmten Drehzahlen zu einer Art Flattern. Aber jetzt kann ich die Dinger ja einfach nachdrucken und dann sollte auch damit Ruhe sein...

Hallo Markus,
bitte schau mal in die PN. Habe Dir ein Mail geschickt.
LG

Das Gebiss ist nicht fest im Verteiler, sondern, wie der Name schon sagt, beißt sich um die Verteilerwelle und ist dort arretiert. Lediglich der untere Nocken sorgt in der Trichterschiene für Halt, damit es sich nicht mitdreht.

Oddr?

Andreas

Ich hab zwar nur zwei Verteiler hier, aber bei denen war die Welle auch bis auf 0,01 Millimeter gleich dick. Aber grundsätzlich ist es überhaupt kein Problem, das zu berücksichtigen, wenn ihr abweichende Werte für die Maße des Polygons bzw. die Nocke habt, dann ist das eine Sache von Minuten, das auch in den CAD-Dateien anzupassen und dann entsprechend auszudrucken. Die Nockenwelle ist ja ein eigenes Teil und auch innerhalb von knapp 2 Stunden gedruckt.
Abgesehen davon sind natürlich immer Toleranzen vorhanden, allein schon dadurch, wie fest und genau das Gebiss im Verteiler verankert ist. Aber das alles zu berücksichtigen, ist natürlich unmöglich. Evtl. muss man nach den Einstellarbeiten und einen Test hier auch noch um 0,1 mm justieren, vor allem aber hilft es, die doch vorhandenen Ungenauigkeiten bei den 12mm Nüssen zu umgehen und auch beide Kontakte möglichst exakt identisch einzustellen. Mein SM ist diesbezüglich extrem zickig, wie ihr ja aus meinen früheren Postings rauslesen könnt, und das hab ich damit endlich in den Griff bekommen! Bin also sicher einer der Worst-Case Probanden...

WIEBITTE?
Also das habe ich noch nie feststellen können, da müsste man ja richtige EInlaufbahnen an den Nocken sehen. Hat bei mir der Verteiler garnix. Die NOS Verteiler am Llger auch nicht.
Einen solchen eingelaufenen Verteiler sollte man ausrangieren, aber das Argument, solche Fälle in das Werkzeug mit einzuplanen, ist freiclich richtig. Wenn Leute auch den Verteiler mit Feinsand schmieren...........
Vielleicht über eine aufblasbare Nocke auf der Welle?

Andreas

Hallo Markus,
zuerst einmal schönen Dank für dein Engagement!

Folgender Input dazu von mir (wahrscheinlich ist dir das aber ohnehin bewusst und ich habe das nicht durchdrungen):
die in unseren IE-Fahrzeugen aktuell verbauten Verteiler- und da im besonderen deren Wellen/Nocken - weisen jeweils unterschiedliche Verschleißbilder auf, sie können im
Durchmesser schon mal um ca. 1 mm differieren.
Also nützt es nichts,wenn das Einstellwerkzeug von einem Idealnockenbild ausgeht, denn die damit eingestellte Kassette wird an einem bereits verbauten Verteiler womöglich gar keine Öffnung aufweisen und damit nicht funktionieren.
Idealerweise definiert das Einstellwerkzeug eine festen Spalt (=Öffnungswinkel) zu der individuell verbauten Welle.

Ich habe schon mal Kassetten für Clubkollegen (anhand meines selbstgebastelten Prüfstandes) eingestellt und z.T. funktionierten die bei denen nicht.
Ursache: deren Welle/Nocken war nenneswert anderes/verschlissen.

Ich würde mich auch als Tester des Einstellwerkzeuges anbieten.

Gruß, Volker A.

Ich nehm später ein Endprodukt, nach der Beta- version, weil ich nicht fit genug bin mit dem Kram, eventuelle Optimierungspotenziale zu erkennen. ich brauch das Endprodukt mit ANleitung.

Andreas