TOPIC: Question

Jetzt mag ich mal eingreifen.
Andreas, Du kennst sicher den Film, in dem ein Smart gecrsht wird. Das Ding fliegt wie ein Gummiball durch die Gegend, weil er so steif ist. Der Überlebnsraum für die Passagiere bleibt erhalten. Aber was wird aus denen?
Was Deinen Volvo angeht, hast Du mal nachgesehen, wie es hinter der Stossstange aussah? Ich bin mal mit ca. 20 km/h mit einem CX auf einen stahenden A4 aufgefahren. An dem war nix zu sehen. Am CX aber war der komplette Vorderwagen zerstört (Frontmaske, Scheinwerfer, Kotflügel, Kühler). Dennoch betrugen die Reparaturkosten am Audi ca. 4.000 DM. Weil die Stossstange zwar heil geblieben ist, aber der gesamte Unterbau derselben war verbogen.
Neee steife Autos sind nicht immer gut.


Viele Grüße

Helge

Auch wenn anstelle der Knautschzone deine Halswirbelsäule die auf dein Auto entfallende Energie vernichten muss und du (wenn du Glück hast) eine Zeit lang mit einem schmückenden Plastikkragen herumlaufen darfst?

Lutz-Harald Richter

ooch, wenn mein Auto knackehart ist und es die anderen zerlegt, ist das eigentlich in meinem Sinne.

Andreas

Hallo Andreas,

Diese Aufprallgeschwindigkeit wird immer für den Aufprall auf ein festes Hindernis gerechnet. Prallen zwei Fahrzeuge zusammen verteilt sich die zu vernichtende Energie der Differenzgeschwindigkeit je nach Aufprallwinkel und Festigkeit der getroffenen Karosseriestruktur nicht gleichmäßig auf beide Fahrzeuge. Der weichere BMW-Vorbau hat dann wohl das meiste abgekriegt. Dafür sind Knautschzonen da.
Und auch da waren die US-Stoßfängerkonstruktionen der späten 70er und frühen 80er Jahre eher schädlich, da für sie schon wegen des erheblichen Mehrgewichts die Knautschzone steifer ausgelegt werden musste als für die Insassen gut war.

Lutz-Harald Richter

Na, der BMW hatte mehr als 10 Sachen drauf! Und war hinüber.

Andreas

Dein Volvo wird wohl bis 4 oder 5 km/h verkraften, aber für 8 km/h waren Stoßdämpfersysteme mit entsprechend verstärkten Halterungen erforderlich, die dann ab 9 km/h in den wegen Knautschzonen eher weichen Karosserieteilen dahinter schwere Schäden anrichten konnten. Ich sage ja nichts gegen Gummibelegte Stoßstangen.

Lutz-Harald Richter

naja, aber meinVolvo mit seinem 3mm dicken Alu- U- Profil vorne und hinten, der hat schon vorne ein reh erschossen und hinten einen 3er BMW zerlegt bis zur Scheibe, ohne dass am U- Träger was zu richten war. Das ist praktisch! Notfalls kauf ich ir halt einen Gebrauchtwagen mit Stoßstange, bis die Industrie wieder draufkommt.

Andreas

US-Versionen unterscheiden sich da praktisch nicht mehr von den Europa-Versionen, da die Stoßstangenvorschriften weitgehend aufgehoben wurden. Die Zeit der Kuhfänger ist längst vorbei. Das ganze half auch nicht, Kosten zu sparen, da insbesondere bei nur geringfügig höherer Geschwindigkeit die Reparaturkosten viel höher waren als ohne diese Stoßfänger.

Lutz-Harald Richter

Das Einzig Brauchbare in den letzten Jahren, was die Amerikaner zustande gebracht haben: Eine Vorschrift, dass Autos einen Schutz haben müss, der es einen Aufprall von bis zu 8 km/h unbeschadet übersteheh lässt.
Wie sehen eigentlich die von Andreas beschriebenen Audis in USA aus? Früher hatten die doch in den US-Exportversionen immer extra fette Stoßstangen?

Die Einparkgewohnheiten sind dort echt der HAmmer.

Und was macht man dann dort mit so einem beschissenen Audi A6/A5 und so, die vorne nicht mal mehr eine Stoßstange haben, sondern ausschließlich kratzempfindliches, lackiertes Plastik und einen Riesen Kühlergrill der leicht verbiegt und bröselt? Auch in München ist sowas nicht parktikabel. Gut-in Ingolstadt und auf den Dörfern rundum mags ja angehen. Was sind das für beknackte Designer, die sowas machen?

Ich will ein Auto mit Stoßstange!!!

Andreas

Neulich verbrachte mein Sohn (23) ein Wochenende in Paris. Er war begeistert und hat mir viel von der Stadt erzählt. Aber ohne davon vorher gehört zu haben, (zumindest war das in unserer Familie kein Thema), gehörten die Ein- und Ausparkgewohnheiten der Pariser zu den Dingen, die auch ihm aufgefallen waren. Er wunderte sich darüber, dass in Paris etwas üblich sei, was einem hier ein Verfahren wegen Fahrerflucht einbringen kann.

Es ist eben alles eine Frage der Sichtweise, aber die robusteren Einparkgewohnheiten in Paris zu einem Vorurteil umzudeklarieren, halte ich denn doch für etwas gewagt.

beste Grüße

klaus schwaller postete
ich fahre seit 1968 regelmäßig in paris mit dem auto herum. das letzte mal november 2005 mit meinem SM !!! ohne parkgarage , noch nie eine delle !! mir ist aber bekannt , daß vorurteile unsterblich sind .

Hallo Herr Schwaller,

unsterblich sind vor allem Ihre überraschenden Postings, die regelmäßig aufzeigen, aus welchem etwas anderen und gleichfalls unsterblichen Holz Ihr SM und Sie selber gewissermaßen auch geschnitzt sind. Ich für meinen Teil hatte in Paris reichlichst Gelegenheit, mir rasante Einparkmanöver, wegbahnende Müllleute und nonchalente Passanten ohne Berührungsängste zu beschauen.

Manchmal neidisch:
Jan Paul

Vielleicht ist das hier etwas off topic ( bzw. am Thema vorbei – die deutsche Sprache ist ja so toll ), aber der ursprüngliche Beitrag ist eh schon breit gefächert:

meiner Meinung nach hat halt auch in F vor ca. 10 Jahren ein Umschwung angefangen – alte Autos abgeben, neue Autos kaufen und das alles der Umwelt zuliebe. OK – der Staat und die Industrie profitieren auch davon. War natürlich nicht beabsichtigt.
Bis dahin stand hinter jedem 3. Gehöft / Werkstatt im Süden eine mehr oder weniger rostige Sünde. Das ist endgültig vorbei und die F – Urlaube sind seitdem entspannter und naturverbundener.

Dieser Umschwung ist mittlerweile nahezu flächendeckend abgeschlossen.

Die Küstendörfer und einige verlassene Hinterlandecken sind die einzigen Regionen, wo man noch wie selbstverständlich einen Mehari oder einen Opa in einer Ente antrifft. Im Hinterland, den Städten und vor allem in Paris hat sich der Golf und seine Abarten durchgesetzt. Dieses neue PSA – Zeug mit dem Doppelwinkel taucht auch ab und zu mal auf. Das möchte ich eigentlich gar nicht erwähnen, denn das sind keine Citroens. Steht zwar drauf, aber u.a. die Philosophie stimmt nicht.

Und im gleichen Maße werden auch in F die verbliebenen Nutz- und Schrottautos als erhaltenswertes Kulturgut angesehen. Und das muß halt beulenfrei glänzen und darf nicht bei Regen bewegt werden ( s.o. ). Dann sieht man die z.B. in diesem „Sommer“ gar nicht. Und generell immer seltener, weil man mit Oldies halt nicht so viel fährt.
Und wenn man als Franzose aus der „guten alten Citroen-Zeit“ ( und die hört für mich spätestens 1989 mit dem Ende des CX auf ) zu alt ist, um z.B. in einer DS einen dafür anscheinend obligatorischen Zopf zu tragen und mittlerweile zu gesund lebt, um noch Gitanes zu rauchen, dann gibt man das Ding eben ab – der Philosophie wegen. Und die Dinger gehen heutzutage halt meistbietend weg.
Auf den Schrott für kleine bzw. ohne Kohle gehen die schon lange nicht mehr.
Die Franzosen bieten dafür auch nicht so viel, deswegen tauchen die Dinger eben woanders auf.

-> wenn ihr schöne alte französische Autos sehen wollt, müsst ihr nicht nach Paris fahren. Dafür seid ihr viel zu spät dran. Allen Ernstes: ihr müsst nach HOLLAND fahren !! Die Holländer bieten viel Geld dafür und holen die Dinger rüber. Und machen die auf bzw. pflegen die.

Was da in Holland an einem schönen Sonntag an alten Volvos, Citroens, Peugeots usw. und an alten Mopeds rumfährt – es ist eine Pracht.

Ubrigens ist die Entwicklung in Italien vergleichbar mit der in Frankreich. Alte ital. Motorräder sieht man da fast gar nicht mehr. Die fahren alle in D und NL rum. Wenn ein Italiener eine Guzzi, Ducati oder Laverda kaufen möchte, schaut er sich auf holländischen ( Utrecht ) und deutschen Märkten ( Mannheim ) um.
Nur Fiat 500 und Panda 4x4 sind da nicht totzukriegen – die gibt es immer noch wie Sand am mehr. Hoffentlich noch recht lange.

Volker A.

Jan Paul postete
In Paris ein teures Auto zu fahren ist Wahnsinn. Ich verstehe jeden, der Seinen SM dort nicht auf die Straße lässt. Es ist nicht möglich, sein Auto dort vor Zerstörung zu schützen, weil ein Konsens darüber besteht, dass die Karosserie dazu dient, an seiner Umgebung abgerieben zu werden. Dort wird nicht nur aus Gründen der "schnelleren Orientierung" nach Geräusch geparkt, sondern bewusst mit Schwung, damit die Lücke gleichzeitig größer wird. Und alle finden's OK (weshalb es ja auch OK ist)!

Beste Grüße
Jan

ich fahre seit 1968 regelmäßig in paris mit dem auto herum. das letzte mal november 2005 mit meinem SM !!! ohne parkgarage , noch nie eine delle !! mir ist aber bekannt , daß vorurteile unsterblich sind .

habe gerade in der autozeitung gelesen : der neue C 5 soll doch eine weiterentwickelte hydropneumatik haben !! leben totgesagte vielleicht doch länger ??

Citroen hat im letzten Jahr mehr Autos verkauft als jemals in seiner Geschichte zuvor. Vielleicht sieht man mehr Citroen in der Provinz?
Man darf auch nicht vergessen, dass man sich erstmal wieder daran gewöhnen muss, dass es auch einen großen Citroen gibt. Ich bin noch etwas optimistischer, teile aber die Bedenken.

Übrigens:
Die Kleinwagen stammen z.T. aus Kooperationen mit Japanern! Aber nicht nur bei Citroen, sondern auch bei den anderen.

Im Übrigen sind diese Beobachtungen Anlass genug, unsere Cit-Oldtimer wie unsere Augäpfel zu hüten und leider bei diesem Mist-Wetter nicht rauszufahren.

Grüße

In Paris ein teures Auto zu fahren ist Wahnsinn. Ich verstehe jeden, der Seinen SM dort nicht auf die Straße lässt. Es ist nicht möglich, sein Auto dort vor Zerstörung zu schützen, weil ein Konsens darüber besteht, dass die Karosserie dazu dient, an seiner Umgebung abgerieben zu werden. Dort wird nicht nur aus Gründen der "schnelleren Orientierung" nach Geräusch geparkt, sondern bewusst mit Schwung, damit die Lücke gleichzeitig größer wird. Und alle finden's OK (weshalb es ja auch OK ist)!

Beste Grüße
Jan

three nights in Paris

Hallo Jungs,

ich war ein verlängertes Woende in Paris. Eigenartig fand ich, was ich an Autos gesehen habe:

3x einen C6
6x einen C5
hunderte Zermedesse
hunderte Opels
viele französische Kleinwagen, vorrangig Peugeot+Renault.
(Weder SM noch DS noch CX, wenige XM)

ich glaub daher, daß nicht nur die Hydropneumatik ausstirbt, sondern die Marke Citroen, wenn die Franzosen die schon kaum mehr fahren- bis auf die Kleinwagen, die aus Peugeots abgeleitet werden.


Andreas

Vielleicht wäre da etwas zu machen, denn wir verbringen in der Zeit gerade unseren Urlaub in der Lüneburger Heide, und daher ist die A 7 nicht so weit entfernt. Leider sind wir dann schon ohne Tatra, mit dem ich erst nächstes Jahr dienen könnte.
Vielen Dank erst einmal für das Angebot.
Grüße
Andreas v.d.L.-A.

Hallo Andreas v.d.L.-A.,

da stand ja noch eine Mitfahrt im SM aus. Nun hast Du ja vielleicht gelesen, dass ich aus Berlin weg bin. So gibt es in absehbarer Zeit nur einen Termin, den wir vielleicht wahr nehmen können - wenn wir zu Kompromissen bereit sind...: Am 29.7. werde ich von Hamburg kommend wieder nach Hause fahren. Geplant habe ich dafür die A7 bis Dreieck Werneck bei Schweinfurt, dann weiter über Bamberg, Nürnberg nach Hause. Wenn Du also magst...


Viele Grüße

Helge

PS: Schön, mal wieder von Dir zu lesen.